Die Schatten der menschlichen Psyche sind auf C.G. Jung, einen Schweizer Psychiater, der die Sichtweise der menschlichen Psyche und Persönlichkeit nachhaltig verändert hat, zurückzuführen.

C.G. Jung bezeichnete die verdeckte Seite der menschlichen Psyche als Schatten, quasi unbewusste Persönlichkeitsaspekte im Menschen. Oft werden Persönlichkeitsaspekte bereits in der Kindheit verdrängt.

Bei Schatten geht es z.B. um Dinge die uns Angst machen und sie deshalb verdrängt werden, um nicht gelebte Sehnsüchte, verdrängte Bedürfnisse oder ungelöste Probleme. Das was wir an uns oder der Welt nicht mögen kommt in den Schatten. Wenn du z.B. denkst „Ich darf nicht wütend sein“ dann kommt das komplett in den Schatten.

Ganz bestimmte Eigenschaften, mit denen wir nicht klarkommen, die wir nicht mit uns in Verbindung bringen wollen kommen auch in den Schatten. Wir haben diese dann zwar unterdrückt aber unsere Seele strebt nach Ganzheit, d.h. die Schatten tauchen immer wieder auf und werden dann auf andere projiziert. Statt sie auf andere zu projizieren, müssen wir das aber bei uns annehmen und integrieren.

Es gibt auch einen kollektiven Schatten, z.B. wollen die Meisten von uns krampfhaft „Gut“ sein und packen deshalb das „Böse“ in den Schatten.

Alles was wir im Außen sehen ist auch in uns. Wenn wir uns z.B. über eine bestimmte Person aufregen, ist es so, dass die Bedeutung, die wir dem geben und was wir empfinden, in uns passiert (es liegt nicht am anderen). Wenn wir Schattenarbeit machen, finden wir das was uns an der Person aufregt in uns, können es erkennen und dann integrieren.

Bei Schattenarbeit geht es darum unser Herz zu öffnen und die Schatten nach Hause zu holen.

Wenn wir uns heilen wollen, müssen wir uns mit den Schatten beschäftigen und sie ans Licht holen, um sie zu integrieren.

Schattenarbeit ist ein Weg zur Selbstliebe und zu einem Leben in voller Verantwortung.

 

Woran erkennen wir die Schatten?

Schatten erkennen wir z.B. daran, wenn wir uns in einer Situation befinden in der wir uns als Opfer fühlen oder gar ohnmächtig.

Schatten zeigen sich z.B. auch darin, wenn wir auf bestimmte Eigenschaften bei anderen Menschen besonders heftig reagieren (das können positive wie negative sein).

Einen Schatten erkennst du auch daran, wenn du ein bestimmtes Verhalten unbewusst immer wiederholst, so, als hätte der Schatten das Ruder übernommen.

Schatten sind quasi auch innere Saboteure (du könntest auch sagen der innere Schweinehund). Immer dann, wenn sich also der innere Schweinehund meldet, lohnt es sich genauer hinzuschauen ob bzw. was für ein Schatten sich dahinter verbirgt.

 

Wie integriere ich einen Schatten?

Schattenarbeit bedeutet deine Schatten zu sehen, sie in dein Bewusstsein zu holen, die Verantwortung dafür zu übernehmen und sie anzunehmen. Indem du auf eine Reise nach innen gehst und dir die Schatten ehrlich anschaust, können sie nach und nach integriert werden.

Mit der Schattenarbeit möchtest du nichts entfernen, sondern integrieren, da auch diese Persönlichkeitsanteile zu dir gehören. Es geht darum dich mit all deinen Anteilen so zu lieben, wie du bist.

Mit integrieren des Schattens ist gemeint, das du dich zu all deinen hellen und dunklen Aspekten bekennst. Du kennst die Geschichte zu deinen Schatten und kannst dich damit versöhnen.

Zu Beginn ist es vielleicht schwer einen Schatten anzunehmen, den wir Jahrelang verleugnet haben. Wenn wir ihm aber ein „Ja“ geben und ihn nicht länger ignorieren oder leugnen, ist das wie eine große Erleichterung.